Wellen. Warten. Wiederkehr.

Maritime Kunst der Färöer-Inseln des 20. Jahrhunderts

Das 1984 eröffnete Schifffahrtsmuseum präsentierte von Anbeginn seines Bestehens in loser Folge Sonderausstellungen, die eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Meer, dem Hafen, den Küstenlandschaften und seinen Bewohnern zum Thema hatten.

Denn das Meer war für Jahrhunderte der Lebensraum der dort ansässigen, mit Handel und Seefahrt beschäftigten Menschen. Diese Grundlage des Nahrungserwerbs war gleichzeitig die größte Bedrohung der Küstenbewohner. Seefahrende vertrauten ihr Leben dem Meer an. Viele blieben auf See, nur Wenige wurden materiell belohnt, immer aber war es harte Arbeit. Für die Daheimgebliebenen bedeutete dieses Leben unablässige Sorge und quälendes Warten.

Bildende Künstler fühlten sich schon immer angezogen vom Licht des Nordens, der Nähe zum Meer, von pulsierenden Hafenstädten und einsamen Küsten. So wurden seit der Mitte des 19. Jahrhunderts die Färöer zum beliebten Ziel für Künstler, vor allem aus Dänemark. Dieses Interesse von außen stieß einen geistigen Prozess an, der bei den Inselbewohnern den Blick für die landschaftliche Eigenart öffnete. Das einzigartige Zusammenwirken von Wasser, Landschaft, Luft und Licht wurde als sinnliches Erlebnis wahrgenommen und forderte eine unmittelbare künstlerische Umsetzung der optischen Phänomene geradezu ein.

In immer wechselnder Gestalt begegnen sich Meer, Küste und Himmel. Die elementaren Kräfte dieser besonderen Welt im Nordatlantik formieren sich unablässig neu. Die künstlerische Darstellung der färöischen Inseln in ihrer Schönheit und Strenge erfährt dadurch fortlaufend Erneuerung und Weiterentwicklung.

Mit den erstmals in Flensburg gezeigten Werken von Edward Fuglø, Ingi Joensen, Sámal Joensen-Mikines, Marius Olsen und Jona Rasmussen werden einige der wichtigsten Künstler der Färöer der vergangenen acht Jahrzehnte präsentiert.

Ort: Flensburger Schifffahrtsmuseum

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